Der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, von welchem die Nordseeinsel Borkum umgeben ist, gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Insel stellt einen einzigartigen Lebensraum für Fauna und Flora dar, wie man es anderswo selten zu sehen bekommt. Das Gezeitenspiel, die Tide, ist eine Herausforderung an alle Bewohner des Wattmeers. Das Wechselspiel aus Ebbe und Flut erlaubt es nur echten Überlebenskünstlern, sich in diesem Ökosystem zu behaupten.

Reisende sind von dem täglich zweimal wechselnden Naturschauspiel beeindruckt. Deshalb gehört eine Wattwanderung bei Ihrem Urlaub auf Borkum unbedingt dazu. Wattwandern ist das hautnahe Erleben eines faszinierenden Naturschauspiels und zugleich lehrreich und spannend.

Erwachsene und Kinder erleben dabei einen unvergesslichen Tag im Wattenmeer, bei dem Wattwürmer, Röhrenwürmer, Krebse und weitere Meeresbewohner in ihrem natürlichen Lebensraum entdeckt werden.

Führung im Wattenmeer

Einmal am Tag ist an den Küsten Hochwasser und Niedrigwasser zu bestaunen. Um dieses Naturspektakel zu erleben, bleiben Ihnen jeweils knappe 6 Stunden, bis der Mond für Ebbe oder Flut sorgt. Die Gezeitenströmung geht mit einer ungeheuren Energie einher und kann für Urlauber zur Gefahr werden, wenn sie sich nicht einer fachkundigen Führung anschließen. Insbesondere durch die sehr flache Küstenregion der Nordseeinsel wirken enorme Kräfte ein, wenn die Tide das Wasser in Bewegung bringt.

Bekannte Wattführer wie Albertus Ackermann oder Peter de Buhr leiten Wattspaziergänge sicher an und vermitteln dabei Wissenswertes rund um das Watt und seine Bewohner. Sie richten sich nach dem Tidekalender und wissen genau, welche Priele zuerst volllaufen, wenn die Flut zurückkehrt. Dementsprechend wählen die Wattführer sichere Wege aus, damit niemand bei der Wattwanderung in Gefahr gerät.

Viele Wattführungen beginnen am Borkumer Inselbahnhof. Die Führung durch´s Watt kann per Fuß, per Pferd oder sogar mit einer Kutschfahrt erlebt werden. Kutschfahrten zu den Seehundbänken sind bei allen Borkumurlaubern beliebt.

Seehunde auf Borkum

Die größte Sensation, die das Wattenmeer bei einer Wattwanderung auf Borkum zu bieten hat, sind die Seehunde. Sie tummeln sich meist in kleineren Gruppen auf den Sandbänken. Wer nach Borkum reist und Muttertiere bei der Aufzucht ihrer Jungtiere sehen möchte, sollte den Urlaub für die Monate Juli, August und September planen. Neben der Wattwanderung empfiehlt sich für Seehund-Fans ebenfalls ein Abstecher in eine der Seehunde-Aufzuchtstationen.

Wattführung – Naturkunde zum Anfassen

Eine Wattwanderung mit einem erfahrenen Führer ist mehr wert, als jeder Biologieunterricht in der Schule. Große und kleine Wattläufer erfahren, wie der Mond die Tide beeinflusst und wie die Bewohner der Nordsee es schaffen, sich in diesem außergewöhnlichen Habitat optimal anzupassen.

Im Borkumer Wattenmeer wird das Wattlaufen zum Naturerlebnis. Die Meerestiere, natürlich nebst den Hinterlassenschaften der Wattwürmer, können bestaunt, aber auch angefasst werden. Wattschnecken, Muscheln und Krebstiere lassen sich aus nächster Nähe beobachten und ihr Verhalten studieren. Küstenvögel auf der Futtersuche zeigen beim Ausflug ins Watt ihre Flugkünste. Gut 10 bis 12 Millionen davon leben im gesamten Wattenmeer.

Angst vor Krebsen? Im Watt erhalten Sie die Gelegenheit, sich die Schalentiere nicht nur anzusehen, sondern sie näher kennenzulernen. Dabei stellen Sie fest, dass Krebse Fluchttiere sind und keinesfalls aggressiv auf der Jagd nach Füßen sind.

Ein Erlebnis für die Sinne – so lässt sich ein Ausflug ins Wattenmeer am besten beschreiben. Bei milden Temperaturen werden die Schuhe geschultert und die Wattoberfläche barfuß belaufen. In der Luft liegt ein salziges Aroma, das die Atemwege frei macht und schmutzige Stadtluft in Vergessenheit geraten lässt.